Kritiken

Nordsee Zeitung, Sebastian Loskant, 29. September 202

Spannende Regie, brillante Musik, starke Videos.
Der Typ mit der Totenkopfmaske ist immer dabei. Er schleicht über die ganze Bühne vor der Stadthalle, lauert der Königin sogar beim Picknick auf - die Oper von ‚‚Dido & Aeneas von Henry Purcell kann da nur tragisch enden. Aber wenn das so orginell inszeniert ist wie hier von Annechien Koerselman aus Amsterdam [...] gewinnt sogar der Tod Sympathien.
In Koerselmans Choreographie umkreisten schwarz gekleidete, grinsende Totenkopfgestalten zwei Frauen oder streckten von oben bedrohlich de Hände nach ihnen aus, am Ende formierten sich die Schüler zu einer Prozession. Die Geschichte vom Kriegsteilnehmer und Mittelmeermigranten Aeneas, der bei der Königin in Nord-Afrika Unterschlupf findet und die Verliebte schnöde verlässt, bot auf diese Weise Anknüpfungspunkte von den Frauenrechten bis zur Flüchtelingsdebatte.
Der Mann mit der Theorbe, der Riesenlaute, durfte dem Liebespaar sogar wie ein Stehgeiger ein Ständchen bringen.
Die Regie hielt die zwei Dutzend Choristen in Bewegung, ließ sie mal als Volksmasse in Zivil auf die Leinwand schauen, dann wieder dämonisch in schwarzen Kapuzenmänteln herumwirbeln.

NZ Openair Dido and Aeneas

Vorpresse

Nordsee Zeitung, Sebastian Loskant, 11. September 2021

Zehntklässer [werden] unter der Leitung ihres medienkundigen Lehrers Jens Carstensen und der Regisseurin bei Radio Weser TV [fünf] dreiminutige Clips drehen - Stummfilme die dann auf großer LED Leinwand zur Live-Musik für Atmosphäre sorgen werden.
Die Götter sind immer eine schlechte Ausrede, findet die Regisseurin. Ich möchte zeigen dass Dido bereits vorher Todesahnungen hatte. Der Chor und die Figuren in den Videos stellen ein Volk dar, das nur darauf wartet dass die Herrscherin einen Fehler macht.

NordseeZeitung 11 September 2021

NORD 24, Sebastian Loskant, 16. September 2021

Nord24 16 September 2021