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Wenn Palastmauern sich hören lassen
Première 01. Juli 2022, Schaubühne Orpheus, Apeldoorn (NL)
Wer kennt sie nicht: Loo, der fast 400 Jahre alte Palast des Hauses Oranien im Herzen von Apeldoorn. Aber wie gut kennen Sie diese großzügige Diva wirklich?
Loo ist eine wirbelende Musiktheatervorstellung, in der Marketing Manager Klamer und seine Assistentin Alicia auf der Such sind nach Loos Seele. Sie haben große Pläne für den Palast, nachdem er komplett erneut, renoviert und wieder aufgebaut wurde. Aber Loo, gespielt von der Sopranistin Laetitia Gerards, ist eine eigenwillige Frau, die es sich nicht erlaubt, vor jedermanns Karren gespannt zu werden. Zumindest das denkt sie, aber dann kennt sie Klamer noch nicht ... Sobald Loo eine Palasttür öffnet, tauchen Klamer und Alicia theatralisch in ihre Vergangenheit rein, was auch ihr eigenes Herz nicht unberührt lässt. Nostalgie nach früheren Zeiten, als Majestäten sie bewohnten, Musiker in ihrem Konzertsaal auftraten und sie ihre Kronleuchter während üppiger Abendessen leuchten ließ, macht Loo offener und lockerer, als man es von einem königlichen Palast erwarten würde. Bleibt sie aufrecht?
Loo ist ebenso komisch wie dynamisches Musiktheater, in dem Sie eine Theatertour hinter die Kulissen von Loo erhalten. Die Umgebung, in der dies alles geschieht, ist anders als normal. Der Saal (Rabobankzaal) von Orpheus wird für diesen besonderen Anlass in einen Audienzsaal umgewandelt. Während dem Publikum ein majestätisches Abendessen zu den Klängen von Komponisten wie Händel, Mozart und Strauss jr.serviert wird, entfaltet sich ein aufregendes Spiel zwischen Sein und Schein. Dort entstauben Loo, Klamer, Alicia zusammen mit einem achtköpfigen Musikensemble und eine Prozession von Lakaien die niederländische Geschichte, fast vergessene Stadthalter, Könige und Königinnen präsentieren sich und Brücken in die Gegenwart werden gebaut. Hat die 400-jährige Lady Loo im Jahr 2022 noch eine Zukunft?
Loo ist die zweite Produktion von Theater Orpheus. Diese Produktionen sind basiert auf regionalen Geschichten, die ein nationales Erscheinungsbild haben.
Foto © Robert Voss
Credits Cast & Crew
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Im Auftrag vom Sender Omroep Gelderland verfolgte die Dokumentarfilmerin Olga Tops die Entstehung der Produktion LOO – wenn Palastmauern sich hören lassen und drehte einen wunderschönen Dokumentarfilm über die Arbeit vor und hinter den Kulissen.
Dokumentaire © Olga Tops (Sender Omroep Gelderland)
Omroep Gelderland, Marvin Hop, 03. Juli 2022
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Omroep Gelderland, Marvin Hop, 03. Juli 2022
De Stentor, Sandra van Maanen, 30 juni 2022
Auch Amateurtalente aus Apeldoorn bekamen Rollen. Von der Magd, Bild im Schlossgarten bis zum Reh auf der Flucht. Koerselman – Konzeptentwicklerin, Dramatikerin, Regisseurin und Musikzusammenstellerin – hat sich bewusst für eine Mischung aus Profis und Amateure, Jung und Alt entschieden. „Das gefällt mir am besten am Theater, es verlangt viel von mir als Regisseurin. Hauptrollen sind etwas für Profis, aber die Kombination erzeugt Engagement und Eigenheit. Es ist interessant, auf versteckte Talente und Überraschungen zu stoßen. Vierzehn Spieler aus Apeldoorn und der Umgebung haben Nebenrollen, manchmal mehrere, sie sind meine lokalen Werkzeuge, denen ich viel abverlange.
Loo wurde renoviert und geht mit der Zeit. Doch für Koerselman ist das Interessante, was das Palast früher erlebt hat. Wer waren die Bewohner? Was sollte Lodewijk Napoleon damit machen, warum wurde es von ihm komplett renoviert? Loo bietet eine Materialquelle, in der ich klare Szenenentscheidungen getroffen habe. Von den Revolutionen, die dort stattfanden, bis zur traurigen Einsamkeit des Leerstands. Was sicherlich reinkommen wird: die Bastardkinder, die von den Bewohnern gezeugt wurden. Wir verbinden dieses Thema mit der Jagd rund um Loo.